Ich beobachte. Alles. Ohne meine Kamera – aber auch mit Leica. Seit 2002 begleitet mich die Fotografie – zuerst still, dann bestimmend.
Bevor sie meine Sprache wurde, war ich Koch, Foodstylist und Gastgeber in meiner eigenen Weinbar. Diese Berufe haben mich gelehrt, dass sich Zufälle gestalten lassen – dass im vermeintlich Ungeplanten bereits eine Komposition liegt, wenn man sie erkennt.
Durch all das zieht sich ein roter Faden: Geschmack, Stil, Empathie, Genuss und die Freude an Präzision – sie verbinden Küche, Bühne, Kamera und Mensch zu einer gemeinsamen Sprache des Sehens.
Angefangen habe ich mit der reinen Dokumentation – beobachten, festhalten, erzählen, ohne Eingriff und ohne Inszenierung. Mit der Zeit wurde daraus ein künstlerischer Prozess – eine Haltung des Sehens.
Etwa zehn Jahre später wechselte ich zur Leica M-Serie – zuerst zur M9, dann zur M Monochrom. Heute arbeite ich mit der M10-R und der M11 Monochrom – ruhiger, reduzierter, klarer im Ton.
In den letzten Jahren begann ein neuer Abschnitt – ein Wechsel in die Welt von Fashion und Beauty: Zusammenarbeiten mit Marken wie YSL, Prada, L’Oréal und Vichy, Corporate-Identity-Projekte für Huawei sowie Porträts junger Künstler:innen und Musiker:innen.
Heute zieht mich das Dokumentation wieder an – mit all der Erfahrung, die bleibt. Wieder entstehen Künstlerporträts und freie Arbeiten, in denen sich die Summe dieser Wege spiegelt.
Meine Arbeit bewegt sich zwischen dokumentarischer Genauigkeit und poetischer Abstraktion. Sie kreist um das Spannungsfeld von Präsenz und Fragment, von Inszenierung und Zufall. Ich arbeite mit der Leica M-Serie und entwickle meine Fotografien als feine, tonale Studien, meist in Schwarzweiß.
Ich sehe, wie ich fühle. Ich fange Momente ein, die so echt sind, dass man sich selbst darin wiederfindet. Für mich wird das Zufällige zum Ganzen – jedes Bild existiert längst, bevor ich es aufnehme.
Tim Hillemacher
I observe. Everything. Without my camera – but also with it, Leica. Photography has been with me since 2002 – quietly at first, then defining.
Before it became my language, I worked as a chef, food stylist and host of my own wine bar. These experiences taught me that coincidences can be composed – that within what seems unplanned, a composition is already waiting to be seen.
Through it all runs a common thread: taste, style, empathy, pleasure and a devotion to precision – connecting kitchen, stage, camera and human being into one shared language of seeing.
I began with pure documentation – observing, recording, telling stories without intervention or staging. Over time, this evolved into an artistic process – a way of seeing.
About ten years later, I moved to the Leica M series – first the M9, then the M Monochrom. Today, I work with the M10-R and M11 Monochrom – quieter, more reduced, clearer in tone.
In recent years, a new chapter began – a shift into the world of fashion and beauty: collaborations with brands such as YSL, Prada, L’Oréal and Vichy, corporate-identity projects for Huawei and portraits of emerging artists and musicians.
Today, the documentary draws me back – enriched by all that experience. Once again, I create portraits and personal works that reflect the sum of these paths.
My photography moves between documentary precision and poetic abstraction. It explores the space between presence and fragment, between intention and coincidence. I work with the Leica M series, creating subtle tonal studies, mostly in black and white.I see the way I feel. I capture moments so real that one might recognize oneself within them.For me, the accidental becomes whole – every image already exists before I take it.
Tim Hillemacher